Ägyptische Kunst

Die ägyptische Kunst ist eng in Verbindung mit dem Toten- und Grabkult zusehen. Für den Pharao bedeutete Kunst, durch großartige Bauwerke und Skulpturen, seinerzeit eine gewisse Machtdemonstration. Die Künstler hingegen galten als namenlose Handwerker. Die Entwicklung fand im Wesentlichen in diesen drei Zeitperioden statt:

Das Alte Reich (ca. 2635 – 2155 v. Chr.)


Die Bildhauerei wurde derzeit ausschließlich im Bereich der Grabkunst angewandt. Statuen, als idealisierte Bildnisse der Toten, sollten die Seelen der Verstorbenen aufnehmen. Stand- und Sitzfiguren sowie Götter-, Königs- und Privatplastiken waren charakteristisch. Grundlage war stets ein rechteckiger Block.

Ursprung der Malerei lag in der Bemalung von Töpferwaren. Zur farblichen Gestaltung wurden Erdfarben verwendet. Die Standlinie als Boden diente zudem der Darstellung der zeitlichen Abfolge. Die Bilder wurden „gelesen“. Hinweise auf Ort und Zeit, wie wir sie heute verstehen würden, wurden jedoch nicht gegeben.

Es entstanden weiterhin kunsthandwerkliche Gebilde von unschätzbarem Wert und hochgradigster technischer Perfektion, so beispielsweise Alabastervasen in verschiedenster Form und Größe. Zeitweise gab es scheinbar Einflüsse Kretas und des Nahen Ostens.

Mittleres Reich (ca. 1991 – 1650 v. Chr.)


An den Skulpturen wurden realistische Detaillierungen vorgenommen, besonders im Gesicht. Das heißt königliche Statuen wurden nun nicht mehr so drastisch idealisiert. Abgebildet wurden Szenen des täglichen Lebens, z.B. die Jagd.

Besonderes Augenmerk wurde in der Malerei derzeit auf unterschiedlich groß illustrierte Figuren gelegt, was die Bedeutungsgröße der Personen verdeutlichen sollte.

Im Kunsthandwerk erlangte Keramik ihre Blütezeit. Typisch waren türkis glasierte Gefäße bzw. Trinkbecher und Nilpferde mit aufgemalten Blumen. Nilpferde symbolisierten die Schutzgöttin.

Neues Reich (ca. 1554 – 1080 v. Chr.)


Stilistisch starke Unterschiede zu den vorangegangenen Zeitperioden wiesen die Bildhauerarbeiten derzeit auf. Es erschienen erstmals lebensgroße Statuen aus Granit und Kolossalstatuen aus Kalk- und Sandstein. Eine lokal begrenzte künstlerische Erscheinung war die Armanakunst, benannt nach ihrer Blütestadt.

Kunsthandwerklich gewann die Schnitzerei und Einlegearbeit an Bedeutung.

Zusammenfassend ist folglich darauf hinzuweisen, dass sich der ägyptische Kunststil mit wenig Veränderung und im Wesentlichen bereits im Alten Reich entwickelte.